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Begriffsbestimmung „Hipster“

Bis 1920

Die Herkunft des Begriffs „Hipster“ lässt sich bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zurück verfolgen. Vor 1920 bildete sich in den afroamerikanischen Gemeinden wie Harlem der Vorläufer „Hepster“ heraus. Dieser beschreibt Personen, die – allgemein gefasst – auf dem aktuellen Stand und – enger gefasst – sachkundige Fans von Jazz und Swing sind. Hepster sind „hep to the jive“. Mutmaßlich stammt der Begriff ursprünglich aus dem militärischen Drill: „Hep, hep, hep, two, three, four“. Man ist entweder im Gleichschritt – also hep – oder außerhalb davon.

Zwischen 1930 und 1950 wurde „Hepster“ durch „Hipster“ als spätere Version abgelöst. Dieser neue Begriff beschreibt einen umfangreicheren Inhalt als sein Vorgänger. Inklusive der musikalischen Dimension beinhaltet er eine allumfassende Coolness. Hippe Menschen leben modern, zeitgemäß, modisch schick und elegant.

um 1950

Eine Beschreibung der Eigenschaften und Verhaltensweisen der Hipster gibt Norman Mailer in seiner Abhandlung „The white negro“ aus dem Jahre 1957. Nach seiner Ansicht sind die Hipster die Rebellen, die Enfants terribles ihrer Generation. Geprägt von ihrer Zeit versuchen sie sich anzupassen, in dem sie möglichst unauffällig bleiben. Ihr Hauptziel liegt darin, sich aus der Gesellschaft herauszuhalten. Sie können Jazzmusiker sein, sind selten Künstler und fast niemals Schriftsteller. Um ihre Wahrnehmung zu erweitern, konsumieren sie Marihuana, ihren Lebensunterhalt bestreiten sie als Krimineller, Landstreicher, Karneval-Handlanger oder als freiberuflicher Antreiber in Greenwich Village.

Manche von ihnen haben eine sichere Zuflucht und ein überdurchschnittliches Gehalt als Darsteller in Filmen und Zeichentrickserien gefunden. In psychiatrischen Begriffen lassen sich Hipster als infantil beschreiben, wobei dieses Verhalten deutlich durch ihre Zeit geprägt ist. Als einzige extreme Nonkonformisten ihrer Zeit üben sie einen starken, wenn auch subtilen Anreiz auf die Konformisten aus. Diese Anziehungskraft beruht auf den Zeitschriftartikeln zu ihren Verbrechen, ihrem strukturlosem Jazz und ihrer emotionalen Wortwahl.

heutige Zeit

Aus der heutigen Sicht definieren sich Hipster über ihre Konsumgüter wie Musik, Kleidung und Nahrungsmittel, und über ihre Verhaltensweisen. Als größte aktuelle Mainstream-Subkultur integrieren sie sich im postmodernen Kapitalismus. Sie sind elitäre Snobs, maskiert durch ästhetischen Populismus. Hipster glauben, sie wären anders, dabei sind sie alle gleich. Sie tragen die gleiche Kleidung, hören die gleiche Musik, sehen gleich aus, lesen die gleichen Blogs und Zeitschriften und fahren weltweit sogar die gleichen Fahrräder.